Deutsches Haus Flensburg
Einlass:
18:30 Uhr, Beginn:
19:30 Uhr
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975): Sinfonie Nr. 8 c-Moll, op. 65
Richard Strauss (1864-1949): âMetamorphosenâ. Studie für 23 Solostreicher
Dirigent: Shao-Chia Lü
In Kooperation mit dem Sønderjyllands Symfoniorkester.
Das Bild von Dmitri Schostakowitsch ist so komplex und schillernd wie bei kaum einem anderen Komponisten des 20. Jahrhunderts. In Westeuropa kannte man zwar seine Musik, hatte aber lange nur eine vage Vorstellung von den kulturpolitischen Regressionen, denen er bis hin zur Gefährdung seiner Existenz ausgesetzt war. Es ging ständig auf und ab: Für die siebente Sinfonie, die âLeningraderâ, hatte er zwar den Stalinpreis verliehen bekommen, lebte aber dennoch in ständiger Angst, Opfer der groÃen âSäuberungâ zu werden.
Schostakowitschs 15 Sinfonien gelten innerhalb seines vielschichtigen Åuvres als besonders bedeutend. Vieles spricht dafür, dass der Komponist persönliches Befinden und Ãngste mit der begriffslosen, aber dennoch ausdrucksstarken Musik auszudrücken versuchte.
Seine achte Sinfonie (âStalingraderâ) entstand 1943, als der Zweite Weltkrieg auf seinem Höhepunkt angelangt war. Sie ist eines der bedeutendsten tragischen Orchesterwerke des vergangenen Jahrhunderts und spiegelt das wegen der Kriegskatastrophen erduldete Leid der Bevölkerung wider â jedoch nicht ohne auch Lichtblicke auf ein friedliches âDanachâ durchblitzen zu lassen.
Im selben Jahrzehnt, kurz nach dem Krieg, veröffentlichte der damals bereits 80-jährige Richard Strauss ein einmaliges Werk, das zu einem Kuriosum der Konzertliteratur wurde: einen langsamen Sinfoniesatz, ausschlieÃlich für ein solistisch behandeltes, vielstimmig aufgegliedertes Streichorchester konzipiert. Strauss lieà darin auch das Thema des Trauermarsches aus Beethovens âEroicaâ anklingen. Es heiÃt, in den âMetamorphosenâ, einer Studie für 23 Solostreicher, fand er zurück zum klassischen Kompositionsstil seiner Jugendjahre. Strauss hat darin seinem Schmerz über die Zerstörung der Opernhäuser und Konzertsäle in Berlin, München und zuletzt auch Dresden sowie Wien Ausdruck verliehen.
In einem groÃen Kooperationskonzert spielen das dänische Sønderjyllands Symfoniorkester und das Schleswig-Holsteinische Sinfonieorchester unter der Leitung von Shao-Chia Lü. Der aus Taiwan stammende Künstler ist seit 2010 Direktor und Chefdirigent des Taiwan National Symphony Orchestras. Vor drei Jahren trat er zusätzlich die Stelle des Chefdirigenten vom Sønderjyllands Symfoniorkester in Sønderborg an.
Veranstalter:
SH Landestheater GmbH
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